Drittes Vernetzungstreffen der Beauftragten für Inklusion in Dresden
Bereits zum dritten Mal im Jahr 2024 trafen sich die Beauftragten für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung sowie die Koordinator*innen und Referent*innen für das Thema Inklusion an den sächsischen Hochschulen am 20. August zu einem Vernetzungstreffen. Auf Einladung der Berufsakademie Sachsen waren wir zu Gast an der Studienakademie Dresden und Professor Hänsel eröffnete als Präsident der BA Sachsen das Vernetzungstreffen. Auch der Landesbeauftragte für Inklusion von Menschen mit Behinderungen, Michael Welsch, sowie die Referentin für Inklusion der Konferenz der sächsischen Studierendenschaften, Lisa Iden, nahmen am Vernetzungstreffen teil. Neben den Berichten der Hochschulen zu aktuellen Ereignissen im Inklusionsbereich an den Hochschulen standen der Austausch mit Michael Welsch und Lisa Iden sowie das Thema ADHS und Studium im Fokus des Treffens. Zu letzterem unterstützte Prof. Timo Hennig (Universität Potsdam) das Vernetzungstreffen mit einem Vortrag. Prof. Weber (TU Dresden) präsentierte im Rahmen des Treffens zudem die Ergebnisse des Projekts „Barrierefreiheit und Opal“ und thematisierte weiterhin bestehende Barrieren innerhalb der Lernplattform.
Am Rande des Vernetzungstreffens verständigten sich die Teilnehmenden schließlich auf an politische Vertreter*innen adressierte Anliegen, die in der kommenden Legislaturperiode in Sachsen wichtig sind, um aktuellen Herausforderungen im Inklusionsbereich an den Hochschulen zu begegnen. Diese sind:
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Absicherung eines kontinuierlichen Budgets für Inklusionsmaßnahmen an den Hochschulen in Form der Weiterfinanzierung der Sondermittel für Inklusion (Verweis auf S. 136, Maßnahme 10 des aktuellen Landesaktionsplans zur Umsetzung der UN-BRK) – sollten die Mittel wegfallen, ist in Anbetracht der angespannten Haushaltslage zu befürchten, dass Themen im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion sonst kein Budget innerhalb der Hochschulen erhalten
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dem Thema „digitale Barrierefreiheit“ muss innerhalb der Hochschulen, dem SMWK, aber auch ressortübergreifend mehr Priorität eingeräumt werden - die in der Strategie der digitalen Transformation im Hochschulbereich (S. 16) angekündigte Unterstützungsstruktur im Bereich digitale Barrierefreiheit für die Hochschulen muss umgesetzt werden und eine landesweite und ressortübergreifende Strategie zur Umsetzung des Themas digitale Barrierefreiheit entwickelt werden
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Zuständigkeits- bzw. Finanzierungsfragen im Bereich der baulichen Barrierefreiheit müssen analysiert und verbessert werden, da diese oftmals die notwendigen baulichen Maßnahmen verzögern, insbesondere bei Bestandsbauten. Die Sondermittel für Inklusion können hier keine Abhilfe schaffen.
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wir schlagen eine neue landesweite Studie „Auf dem Weg zur inklusiven Hochschule“ vor mit dem Ziel der Sachstanderhebung, Überprüfung der Wirksamkeit des aktuellen Vorgehens und Ableitung für zukünftige Strategieentwicklung
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wir empfehlen die Erarbeitung einer hochschulübergreifenden Strategie zur Umsetzung der Erweiterung des Personenkreisen, der anspruchsberechtigt für einen Nachteilsausgleich ist (Umsetzung des Rechtsgutachten zu Nachteilsausgleichen)
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aufgrund der fehlenden Sonderauswertung für das Bundesland Sachsen und der Minimierung des Fragebogens zum Thema Studium mit Behinderung in der bundesweiten Studierendenbefragung, schlagen wir die Durchführung einer sächsischen Best-Studie (beeinträchtigt studieren) vor
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wir empfehlen dringend Studienfinanzierungprobleme für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen, insb. Langzeitstudiengebühren und Bafög bei Teilzeitstudium aus Landesebene systematisch zu eruieren und entsprechende Lösungen zu finden
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dringend benötigt wird eine Ausweitung der hochschuleigenen und hochschulübergreifenden Unterstützung für Dozierende, die Studierende mit Behinderungen beraten, begleiten, ggf. Materialien barrierefrei erstellen
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Studierende mit Behinderungen aus dem Ausland – Unterstützungsbedarfe müssen systematisch analysiert und die Koordination zwischen den verschiedenen Stellen an den Hochschulen gestärkt werden
Das nächste Vernetzungstreffen findet im November 2024 im Onlineformat statt.