Symposium "Beyond Buzzwords – Diversität an Hochschulen weiterdenken"
24. & 25. Oktober 2023
BIO CITY Leipzig & Online
Mit Beiträgen von: Dr.in Nicole Auferkorte-Michaelis, Dr.in Miriam Benteler, Dr.in Sylvi Bianchin, Dr.in Daniela Heitzmann, Prof.in Dr.in Ulla Klingovsky, Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS), Nora-Elisabeth Leinen-Peters, Dr. Il-Tschung Lim, Prof. Georges Pfründer, Karl-Heinz Stammen, Eddi Steinfeldt-Mehrtens, Prof.in Dr.in Melissa Steyn, Georg Teichert, Christina Wolff, Dr.in Karolin Heckemeyer, Dr.in Serena O. Dankwa
Organisation: Koordinierungsstelle Chancengleichheit Sachsen
Programm
10:00 Uhr Ankommen und Anmelden
10:30 Uhr Begrüßung
mit Dr.in Stefanie Dreiack und Diana Hillebrand-Ludin
10:40 Uhr "Einen Unterschied machen. Diversitätspolitik an Hochschulen in Krisenzeiten"
Keynote von Dr.in Daniela Heitzmann (Goethe Universität Frankfurt)
Die Keynote gibt einen Überblick zu diversitätspolitischen Entwicklungen an deutschen Hochschulen in den vergangenen fünfzehn Jahren. Auf der Grundlage von ausgewählten Meilensteinen und Erfolgen sowie Herausforderungen und Leerstellen wird diskutiert, was eine "gute" Diversitätsarbeit ausmacht, welche Rahmenbedingungen sie benötigt und wie sie auf mitunter schwierige (hochschul)politische Verhältnisse reagieren kann. An die Keynote schließt eine Diskussion an.
11:40 Uhr "Perspektiven auf Sachsen" - ein Q&A mit
- Dr.in Sylvi Bianchin (TU Dresden)
- Nora-Elisabeth Leinen-Peters (HMT Leipzig)
- Georg Teichert (Universität Leipzig)
12:15 Uhr Lunch
13:00 Uhr Werkstätten
Werkstatt A: "Diversity Audits" mit
- Dr.in Sylvi Bianchin (TU Dresden)
- Diana Hillebrand-Ludin (KCS)
Werkstatt B: "Diversitätsbeauftragte – Bedarfe, Erfahrungen, Erkenntnisse" mit
- Dr.in Miriam Benteler (Universität Weimar)
- Eddi Steinfeldt-Mehrtens (Universität Kiel)
- Christina Wolff (Universität Potsdam)
Was kann aus den Bundesländern gelernt werden, die Diversitätsbeauftragte qua Hochschulgesetz implementiert haben, und was macht eine gute Umsetzung aus - eine Erfahrungs-Zwischenbilanz mit Expertise aus Schleswig-Holstein und Thüringen.
14:00 Uhr Kurze Pause
14:15 Uhr Werkstätten
Werkstatt C: "Diversitätsorientiertes Qualitätsmanagement" mit
- Dr.in Nicole Auferkorte-Michaelis (Universität Duisburg-Essen)
- Karl-Heinz Stammen (Universität Duisburg-Essen)
Im Rahmen der Werkstatt wollen wir über Qualitätsmanagement als zentrales Instrument diskutieren, um die Erreichung hochschuleigener Ziele sowie die Qualität an Hochschulen zu sichern und fortzuentwickeln. Folgende Fragen beschäftigen uns: Welche Rolle spielen verschiedene Diversitätsdimensionen in Qualitätsmanagement-Prozessen an Hochschulen und wie lässt sich Vielfalt qualitativ und quantitativ in Prozessen des Qualitätsmanagements an Hochschulen abbilden? Spielen unterschiedliche Diversitätsverständnisse dabei möglicherweise eine Rolle?
Werkstatt D: "KSS im Dialog - Diversität in der Lehre" mit
- Fay Uhlmann (Konferenz Sächsischer Studierendenschaften)
- Gesine Wegner (TU Dresden)
- Franziska Chuleck (Duale Hochschule Baden-Württemberg)
15:15 Uhr Vortrag & Diskussion "Lässt sich der Kulturwandel an deutschen Hochschulen programmieren? Diversität als Institution und Versprechen"
von Dr. Il-Tschung Lim (Justus-Liebig-Universität Gießen)
Der Vortrag geht der Frage nach, wie an deutschen Hochschulen diversitätsbezogene Gestaltungsprozesse vollzogen werden. Diversität wird als Organisationsstrategie erörtert, die eine Reformdynamik auszulösen vermag, während der Wandlungsprozess dabei selbst nur beschränkt steuer- und kontrollierbar ist. Diese eigentümliche Beobachtung möchte Dr. Il-Tschung Lim anhand ausgewählter Ergebnisse einer empirischen Studie plausibilisieren, die er im deutschen Hochschulkontext durchgeführt hat.
16:00 Uhr Abschluss
Allgemeine Infos
Eine differenzierte Auseinandersetzung mit Diversität
Am 24. Oktober 2023 wollen wir das Thema „Diversität an Hochschulen“ erneut in den Fokus rücken, um über fünf Jahre nach unseren ersten „Dialogrunden Diversity“ mit einem eintägigen Symposium das Feld erneut zu vermessen: Was hat sich verändert? Wie sieht eine gute diversitätspolitische Praxis an Hochschulen aus?
Im Bewusstsein, dass das Thema weder neu noch wenig diskutiert ist, wollen wir eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem ‚uneindeutigen Gegenstand‘ anregen. Anlass für eine erneute und vertiefte Auseinandersetzung ist die Beobachtung, dass immer wieder Diskussionen aufflammen, wenn Diversität im Spannungsfeld zu – schlagwortartig – Gleichstellung, Diskriminierung oder z.B. ‚Exzellenz‘ verortet wird. Eine weitere Polarisierung und Zuspitzung in entweder Zustimmung oder Ablehnung ist nicht das Ziel, sondern eine Standortbestimmung der Debatte unter Berücksichtigung des Status quo der Institutionalisierung von Diversity-Strategien und -Strukturen an den sächsischen Hochschulen.
Leitfragen für eine konstruktive Auseinandersetzung
Dabei wollen wir uns mit folgenden konstruktiven Leitfragen auseinandersetzen:
- Wie kann Diversity (Management) an Hochschulen implementiert und gut umgesetzt werden?
- Sind Instrumente wie Zielvereinbarungen, Aktionspläne, Audits, Diversitäts- und Gleichstellungskonzepte wirksame Werkzeuge, um das Thema an Hochschulen voranzubringen?
- Welche Erfahrungen haben Diversitätsbeauftragte in den einzelnen Bundesländern gemacht und welche Erkenntnisse lassen sich daraus ableiten?
- Wie kann eine Beauftragung unter dem ‚Sammelbegriff Diversity‘ den verschiedenen Dimensionen und unterschiedlichen Historien, „Eigenlogiken“ und Handlungsbedarfen der Kategorien gerecht werden?
- Wie können Diversity- und Antidiskriminierungsaktivitäten an Hochschulen tatsächlich gestärkt werden?
- Wie kann sichergestellt werden, dass Diversity-Maßnahmen auf eine tatsächliche Veränderung der zugrunde liegenden Strukturen abzielen und nicht „kosmetische Effekte“ im Bereich der Symbolpolitik produzieren?
- Was können Hochschulen von diversitätsorientierten Organisationsentwicklungsprozessen lernen?
Vielfalt in Perspektiven und Formaten
Unser Ziel ist es, der begrifflichen Ambiguität und dem anhaltenden Diskussionsbedarf in Bezug auf Diversity mit einer breiten Palette von Perspektiven und Formaten zu begegnen. Expert*innen aus verschiedenen Bereichen werden ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in Werkstätten, einer Keynote, einem Vortrag, einer Talk-Runde, einem digitalen Salon und vielen Diskussionen präsentieren. Selbstverständlich bieten wir auch die Möglichkeit, sich aktiv an der Veranstaltung zu beteiligen und Ihre eigenen Perspektiven in den kollegialen Fachaustausch einzubringen.
Barrierefreiheit
Vor Ort
Die BIO CITY Leipzig ist über den Eingang am Deutschen Platz 5 ebenerdig zugänglich. Die barrierefreien Parkplätze befinden sich gegenüber vor der Deutschen Nationalbibliothek am Deutschen Platz 1.
Vor Ort gibt es eine rollstuhlgerechte Toilette. Bis 12:15 Uhr und ab 15:15 Uhr werden alle Beiträge in Gebärdensprache verdolmetscht. Sollten Sie für eine der Werkstätten eine Verdolmetschung benötigen, melden Sie sich bitte unter info@kc-sachsen.de.
Digital
Für die digitale Übertragung bis 12:15 Uhr nutzen wir die Plattform ZOOM. Darüber werden Sie auch die Verdolmetschung in Gebärdensprache sehen können.
In dem Sie in der Übertragung auf „…Mehr“ klicken, können Sie die automatisch generierten Untertitel aktivieren. Diese können Sie dann beliebig auf Ihrem Bildschirm verschieben. Über die Einstellungen in Ihrem Zoom-Account können Sie die Schriftgröße von Untertiteln und Chat anpassen.
Zoom unterstützt außerdem die Steuerung über die Tastatur. Mehr dazu lesen Sie auf der Zoom-Homepage. Auch die Nutzung mit einem Screenreader wird unterstützt. Zoom bietet weiterhin die Möglichkeit eines reizärmeren Fokus-Modus. Wie Sie diesen aktivieren, lesen Sie auf der Zoom-Homepage.
Bei weiteren Bedarfen und Fragen zum Thema Barrierefreiheit können Sie uns unter info@kc-sachsen.de kontaktieren.
Weiteres Angebot
Gerne können Sie das kostenlose Kinderbetreuungsangebot während Ihrer Teilnahme in Anspruch nehmen. Die Betreuung erfolgt durch eine Kinderbetreuungsagentur.
Awareness
Code of Conduct
Unser Symposium beschäftigt sich mit Diversität an Hochschulen und ist vor allem für Angehörige der sächsischen Hochschullandschaft gedacht. Dadurch können ganz unterschiedliche Akteur*innen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorwissen aufeinandertreffen – für uns ein Punkt, der das Symposium bereichert und uns alle zum Weiterdenken anregen kann. Das Hochschulsystem in Deutschland zeichnet sich durch strukturelle ausgeprägte Hierarchien aus, wodurch es zusätzlich zu strukturellen Ungleichheiten zu ungleicher Verteilung von Macht und Autorität kommen kann.
Für die gemeinsame Zeit möchten wir gerne auf Folgendes hinweisen:
- Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihr Namensschild um die gewünschten Pronomen zu ergänzen. Bitte achten Sie darauf, andere Teilnehmende mit den angegebenen Pronomen anzusprechen.
- Achten Sie bei Redebeiträgen darauf, dass Sie keine diskriminierenden oder verletzenden Aussagen tätigen. Sollten Sie auf diskriminierendes Verhalten hingewiesen werden, respektieren Sie bitte diese Kritik.
- Achten Sie auf ausgewogene Redeanteile zwischen den Teilnehmenden und lassen Sie Personen aussprechen.
- Seien Sie sich Ihrer Position in dem Rahmen des Symposiums, aber auch gerne darüber hinaus, bewusst. Welche Rolle nehmen Sie ein, wer hört Ihnen zu, mit wem sprechen Sie? Wer spricht vielleicht nicht, wenn Sie das Wort ergreifen? Mit welchen Vorteilen und Privilegien betreten Sie einen Raum wie die BioCity Leipzig?
Unser Symposium soll für möglichst viele Menschen zugänglich sein und eine spannende, lehrreiche Erfahrung werden. Da jeder Mensch mit anderen Voraussetzungen Räume betritt, bitten wir darum, hierfür sensibel zu sein und aufeinander zu achten. Uns ist bewusst, dass wir in einer strukturell diskriminierenden Gesellschaft leben und so auch unbewusste Verletzungen erfolgen können. Wir bitten darum, eigene Aussagen und das eigene Verhalten, soweit möglich, zu reflektieren und im Umgang mit anderen Menschen sowohl die anderen als auch die eigenen Grenzen zu achten.
Wenn Sie sich unwohl fühlen, übergriffiges oder diskriminierendes Verhalten mitbekommen oder selbst erleben, dann wenden Sie sich gerne an die Mitarbeitenden der Koordinierungsstelle. Diese können Sie auch folgendermaßen kontaktieren:
- 0341/97 30152
- awareness@kc-sachsen.de
Die für die Anrufe zuständige Person wird während des gesamten Symposiums erreichbar und durch eine neonfarbene Armbinde auch visuell erkennbar sein.